#1981; „Ich werde dich lieben und dich ehren – bis dass der Tod uns scheidet.“ – diese Worte richtete Emma Fletcher an ihren Ehemann Thomas Fletcher. Mit tränenüberströmendem Gesicht blickten die glasigen, blauen Augen der Frau in das Gesicht des Mannes, dem sie gerade ewige Liebe geschworen hatte. Normalerweise ein Ereignis, worüber man sich freuen sollte, richtig? Allerdings nicht, wenn es hieß diesen geliebten Menschen sofort gehen zu lassen. Es sollte nämlich keine Hochzeitsfeier geben, denn Thomas stieg in den Bus mit den ganzen anderen Soldaten, die gerufen wurden und fuhr nur zwei Minuten nach dem Ehebeschluss davon. Was beide zu diesen Zeitpunkt noch nicht wussten – Emma war schwanger. Glücklicherweise kam Thomas sechs Monate später aus dem Einsatz zurück und wurde von dem großen Bauch seiner Frau überrascht. Glücklich darüber, dass die Familie wieder vereint war, bezogen sie ein kleines Häuschen im Süden von London und nur drei Monate später, am 9. Februar 1982 wurde Harvey Frederick Fletcher geboren. Das Kind hatte die blauen Augen seiner Mutter und den Verstand seines Vaters. Schon als kleiner Knirps ließ er sich von Geschichten und Büchern fesseln – auch wenn er noch nicht sprechen konnte. Das Glück der Familie war unendlich und es könnte ihnen nicht besser gehen. Doch bekanntlich kam nach jedem Hoch auch wieder ein Tief. Dieses Tief sollte alles verändern; Im April 1983 überraschte ein argentinischer Angriff auf Großbritannien das Land und alle kampffähigen Soldaten wurden zum Einsatz gerufen – so auch Thomas. Dieser Krieg sollte ihm sein Leben kosten. Mitte Mai 1983 standen zwei Männer vor der Tür der Soldatenfrau und berichteten ihr, dass ihr Mann beim Kämpfen für das Land ums Leben gekommen sei. Die Beerdigung war der schlimmste Tag im Leben der jungen Witwe. Sie konnte nicht mehr essen, konnte nicht mehr schlafen, konnte sich kaum noch um den kleinen Harvey kümmern. Das ging einige Monate – bis sie merkte, dass eine Veränderung her musste. Also packte sie ihren Sohn und die wichtigsten Dinge ein, verkaufte das Haus und zog kurzerhand nach Portland.
Seinen zweiten Geburtstag feierte Harvey nun in seiner neuen Heimat. Er war noch zu klein, um all die schrecklichen Dinge mitzubekommen, die um ihn herum passiert waren. Aber jeden Abend erzählte seine Mom ihm von seinem Dad, sodass er das Gefühl haben würde, ihn noch gekannt zu haben, wenn er größer war. Jedenfalls blühte der junge, dunkelblonde Kerl auf, als er in den Kindergarten kam und andere Kinder um sich hatte. Schon da begann er sich für Buchstaben und Geschriebenes zu interessieren. Daher dauerte es auch nur noch knapp 3 Jahre, bevor er begann zu lesen. In der Schule wurde er später als ruhig und zurückgezogen beschrieben, weil er sich ständig hinter sämtlichen Büchern versteckte. Man konnte durchaus sagen, dass er schüchtern war und die Bücher das einzige waren, was ihn aus der Reserve locken konnte. In den kreativen und sprachbezogenen Fächern konnte er immer Punkten, nur beim Rest waren seine Noten eher mittelmäßig. Mit der Zeit wurde aus dem Jungen, ein Teenager – eine sehr schwierige Zeit. Zum ersten Mal musste er sich mit anderen pubertären Menschen in Verbindung setzen und bekam zu spüren, was es hieß nicht beliebt zu sein. Als wäre das nicht genug, lernte seine Mom auch einen neuen Mann kennen, der ausgerechnet auch ein Kind in Harveys Alter hatte. Ein Mädchen. Es kam wie es kommen musste und Emma heiratete, die Familien wurden vereint. Nun hatte der blonde Fletcher eine Stiefschwester und einen Stiefvater. Von diesen Märchen hatte er gehört. Ganz ähnlich sollte es auch ablaufen. Mary – die Stiefschwester – zeigte dem jungen Mann was es hieß Spaß zu haben und kam in den Genuss von Alkohol, Drogen und Frauen. Vor allem Frauen. An diesem Punkt sollte sich sein Leben ändern. Er tauschte seine Brille mit Kontaktlinsen, seine bisherigen Klamotten mit Designerstücken und seine Schüchternheit mit Selbstbewusstsein. Man kann es sich durchaus wie in den Filmen vorstellen, nachdem ein komplettes Make-over stattgefunden hatte. Wie in Zeitlupe marschierte Harvey Fletcher durch die High School, als würde sie ihm gehören. Er schaffte es also den Bücherwurm und den coolen Jungen unter einen Hut zu bringen und schloss somit erfolgreich die Schule ab. Dass er Literatur und Philosophie studieren wollte. In Harvard hatte er einen Platz bekommen, nachdem man von seinem Talent gehört hatte. Also zog er mit 18 von Zuhause aus, ging in die USA - nach Los Angeles - und studierte dort 5 Jahre, arbeitete nebenher in einer Bibliothek und schrieb sein eigenes erstes Buch. Während dem Studium lernte er Maddie kennen und lieben. Die beiden waren gerade mal 20 Jahre alt, als sie ihr erstes Kind erwarteten. Für Harvey bedeutete das, nicht länger zu warten und ging vor der Frau seiner Träume auf die Knie, um sie zu bitten seine Frau zu werden. Sie wäre blöd gewesen, wenn sie es nicht getan hätte. Und so kam seine Tochter Tilda 9 Monate später auf die Welt. Das Wohnheim wurde gegen eine kleine Wohnung ausgetauscht, in der sie als kleine Familie leben konnten. Der Job des blonden, attraktiven Mannes brachte leider nur wenig Geld ein, weil er Probleme hatte, seine Geschichten weiterzuverkaufen. So beschloss er noch einen Kurs zu belegen, in dem er das literarische Schreiben lernen sollte. Und das klappte. Kurz darauf wurde seine erste Kurzgeschichte in einer Zeitung veröffentlicht. Mit 23 Jahren machte er nicht nur seinen Masterabschluss, sondern wurde auch zu zweiten Mal Vater. Sein Sohn Elias wurde geboren. Für eine ganze Weile lief alles perfekt. Harvey Fletcher entwickelte sich zu einem aufstrebenden Autor und auch Maddie begann als Journalistin zu arbeiten, als die Kinder in der Schule waren.
Leider erreichte ihn mit 30 Jahren, dass seine Mom sehr krank war und er nach Portlanf zurückzog. Um für sie da zu sein, packte er seine Familie ein und zog in seine alte Heimat Portland zurück in ein schönes, großes Haus. Der Krebs besiegte die ältere Frau nach 2 Jahren und hinterließ ein großes Lochen im Herzen ihres Sohnes. Die Trauerphase dauerte einige Monate an – sowie die Schreibblockade. Bis er alte Briefe fand, die seine Mom und sein Dad miteinander ausgetauscht hatte. Er beschloss darüber ein Buch zu schreiben und landete damit nur wenige Monate später einen Bestseller. Ein Buch über seine Eltern, das ihn berühmt werden ließ. In seinem Leben hatte Harvey einige Höhen und Tiefen miterlebt. Nun steckte er wieder in einem Hoch – doch auch das sollte sich 4 Jahre später ändern, als seine Frau ihm beichtete, sich in einen anderen Mann verliebt zu haben. Also schnappte sie sich kurzerhand ihre Sachen und die beiden Kinder und verschwand somit aus seinem Leben. Nun war er 37 Jahre, ein erfolgreicher Autor und geschieden. Somit lebte er das klassische Junggesellenleben, während er einen Hit nach dem anderen in den Bücherregalen erscheinen ließ. Am Wochenende sah er seine Kinder und unter der Woche sah er …noch seinen Hund Bobby.
Irgendwann reichte ihm das, was er momentan hatte, nicht mehr und so beschloss er, sich mit 41 Jahren ein Café zu kaufen. Er selbst las sich in das Geheimnis des Kaffees ein, beschäftigte sich selbst viel damit und eröffnete vor kurzem sein eigenes Café, weil es ihn so an seine Jugend erinnerte und daran, wie gut er in diesen kleinen, belebten Cafés schreiben konnte.

#Sweet dreams are made of this – who am I to disagree?

Ein süßer Traum, das war Alices Leben wohl wirklich, wenn es nach ihren Freundinnen aus der Schule ging. Wovon andere träumten, erlebte sie tagtäglich auf der familiären Ranch, auf der es vor Pferden nur so wimmelte. Während sie selber nicht so viel für diese riesigen Tiere übrig hatte – wenn man nicht gerade so groß wie ihr Bruder xx war, dann waren diese Pferde schon sehr respekteinflößend -, war es für ihre Freundinnen immer ein Highlight, wenn sie zu Besuch kommen durften. Was ihre Freundinnen dabei sahen, waren schöne Tiere auf der Koppel, Stuten mit ihren Fohlen, stolze Hengste, schöne Ausritte am Nachmittag. Was Alice sah, war die Arbeit, die dahinter steckte, die Anstrengung, die Ställe sauber zu machen, für Futter und Wasser zu sorgen, die ständigen Sorgen, wenn die Tiere krank wurden oder eine Geburt nicht so verlief, wie es laufen sollte, die unterschiedlichen Charaktere der Pferde, die es mal leichter, mal schwerer machten, mit ihnen umzugehen. Wenn man etwas jeden Tag vor Augen hatte und tun musste, dann verlor alles irgendwann seinen Zauber. Wäre sie nicht auf einer Ranch groß geworden, würde sie vielleicht auch auf Pferde stehen, und die Freundin, die auf einer Ranch wohnte, wäre in ihren Augen die glücklichste Person auf der ganzen Welt. Mit den Jahren wuchs die Ranch immer weiter, genau wie die Familie Dearing. Nach xx und ihrer Wenigkeit folgten ein paar Jahre später ihre jüngere Schwester Xx und das Küken der Familie, xx, die auf die Welt kam, als Alice 11 war. Es war toll, eine große Familie zu haben. Auch, wenn es nie wirklich ruhig in einem Sechs-Personen-Haushalt war und jeder gerne jedem irgendwie auf den Sack ging, war der Zusammenhalt und die Unterstützung stets gegeben.
Bis zum dritten Jahr der High School wusste Alice nicht, was sie werden wollte. Erst, als sie über Umwege und Zufälle bei der Schülerzeitung landete, entdeckte sie (oder vielmehr der Chefredakteur), was eigentlich in ihr steckte. Viel Neugier, sehr viel Wissbegierigkeit, unendlich viel Sturheit und unglaubliches Talent, Dinge in Worte zu fassen. Das, was sie nur als Notlösung tun sollte, nämlich für ihre kranke Freundin einspringen, wurde sehr schnell zu einer festen Sache und der Wunsch, später als Journalistin tätig zu sein, verfestigte sich. Auch wenn es ihre Eltern sicher gerne gesehen hätten, wenn sie ihre Zukunft auf der Ranch verbrachte, stellten sie sich ihr nicht in den Weg, als sie verkündete, in die große, weite Welt ziehen zu wollen, um zu studieren. Die große, weite Welt war in ihrem Fall die nur wenige Meilen entfernte Stadt Holland Valley, in der sie schon das Licht der Welt erblickt hatte. Dort besuchte sie eine Universität, studierte Journalismus und kam durch ihre Mitbewohnerin auf die Idee, anschließend nach Los Angeles zu gehen.
Sie war in einer Stadt, in der alles möglich schien. Und frisch von der Universität hatte sowieso jeder das Gefühl, nach den Sternen greifen zu können. Dass sie in einer unglaublich herunter gekommenen Bruchbude wohnte, die unverschämt teuer war und dass sie niemanden kannte, waren nur unwichtige Faktoren, die ihre Euphorie kaum trübten. Weshalb es sie ausgerechnet nach Los Angeles verschlagen hatte, wusste sie nicht einmal so genau. Sie schrieb wahnsinnig viele Bewerbungen, aber es hagelte Absage auf Absage. Niemand war bereit ihr zu sagen, woran genau es mangelte, aber nach einem erfolglosen Monat wuchs der Wunsch, wieder nach Hause zurückzukehren, spürbar. Inzwischen waren es nur noch kleinere Magazine, bei denen sie sich bewerben konnte, denn die großen, namenhaften Zeitungen und Zeitschriften hatte sie bereits hinter sich. Und kurz vor knapp erhielt sie dann die alles rettende Zusage: ein noch sehr junges und relativ unbekanntes Magazin mit dem Namen Camille, geführt von einer ebenfalls jungen Frau, die aber einen alles andere als unbekannten Namen trug. Als Tochter der Chefredakteurin der New York Times hatte diese Frau beste Voraussetzungen, um mit ihrem Magazin erfolgreich zu werden, auch wenn der Druck dadurch immens hoch sein musste. Anfangs als Journalistin war Alice eine von wenigen Angestellten des Magazins, das mit der Zeit allerdings immer größer wurde - und damit beliebter, wurde ihre Stellung bald um einen Zusatz erweitert: persönliche Assistentin. Als rechte Hand der Chefredakteurin kam sie in den Genuss etlicher Vorzüge, nicht zuletzt namenhafte Veranstaltungen, auf denen auch der eine oder andere weltbekannte Star zugegen war. Das Leben lief gut, Los Angeles fühlte sich schon fast wie ein Zuhause an - ganze elf Jahre konnte sie diese Stadt als ihr Zuhause bezeichnen. Aber jeder wird irgendwann älter, vernünftiger, sesshaft. Und so kehrte Alice nach Holland Valley zurück, lebt nun seit einem Jahr wieder im der Heimat, arbeitet für die Valley Gazette, der hiesigen Tageszeitung, und liebt ihr Leben so, wie es ist. .

❝The wind shakes the leaves and I have the sudden urge to go outside. The gray world out there looks inviting, velvety and cool.
Danae Louise Bertrand wird am 31.Oktober 1995. um 22:13 in Maple Creek, Kanada geboren. Es war eine kalte Oktobernacht. Auf den Straßen hatten sich unzählige Kinder und ihre Eltern versammelt, um das alljährliche Halloween-Fest der Stadt zu feiern, während Alyssa Bertrand nun seit 16 Stunden in den Wehen lag. Als sie ihre neugeborene Tochter endlich in ihren Armen spürte, hielt die Welt um sie herum für sie an. Alyssa war glücklich, denn ebenso wie ihr Mann, hatte sie sich immer eine kleine Tochter gewünscht. Gemeinsam, als frische 3-Köpfige Familie, verließen sie zwei Tage später das örtliche Krankenhaus. Danae war ein sehr ruhiges Kind. Sie weinte nahezu nie, zumindest erzählte ihre Mutter ihr das immer. Das Mädchen hatte ein paar schöne erste Lebensjahre. Was ihnen an Geld und Wohlstand fehlte, machten Alyssa und Edward mit ihrer grenzenlosen Liebe wieder gut. Danaes Vater, Edward, war seit vielen Jahren angestellter in einer großen, Landesgrenzen übergreifenden Firma, die sich mit dem Im-und Export von Waren zwischen den USA und Kanada beschäftigte. Er liebte seinen Job und doch musste er sich zugestehen, dass das Geld, das er für diesen Job bekam, eben so reichte, um über die Runden zu kommen. Umso besser traf es ihn, als sein Chef ihn eines Abends in sein Büro rief und ihm eine Beförderung anbot. Der Deal: Er sollte ein Gehalt bekommen, vom dem er sonst nicht einmal zu träumen gewagt hatte, dafür würde er jedoch vor Ort die Abteilung in Hope County leiten. Zuhause besprach Edward diese Möglichkeit mit seiner Frau und beide entschieden sich schließlich dafür, zuzusagen. Sie dachten an die Zukunft ihrer Tochter. Mit dem neuen Geld würden sie ihr zumindest ein Studium finanzieren können. Danae war sieben Jahre alt, als sie von Maple Creek nach Hope County zog. Whitetail Mountains. Ein Idyllischer Ort, an dem das Ehepaar ein recht günstiges Haus erwarb. Der Umzog fiel dem jungen Mädchen sichtlich schwer. Sie fühlte sich nicht sonderlich wohl, noch dazu kannte sie niemanden in diesem Ort. Ihr erster Schultag war für sie die Hölle auf Erden. Danae war anders, als die anderen Kinder auf ihrer Schule. Ihre Art, ihr Akzent, ihr Name. All das war gefundenes Fressen für die anderen Kinder, um sie zu hänseln. Umso glücklicher war sie, als sie ihren Eltern am dritten Tag endlich verkünden konnte, dass sie Freunde gefunden hatte. Noah Hutson, ihr erster Freund in diesem Ort, half ihr aus den Hänseleien der anderen heraus und stellte sie ein paar anderen Kindern vor. Aus diesem Ereignis entwickelten sich kindliche Freundschaften. Eine Freundesgruppe, die in den nächsten Jahren durch dick und dünn gehen würde. Die Jahre zogen ins Land und die Kinder wurden älter. Danae war zu einer jungen, selbstbewussten Teenagerin herangewachsen. Sie hatte ihre Probleme, so wie jedes heranwachsende Mädchen es irgendwann hatte: das erste gebrochene Herz, Streitigkeiten mit ihren Eltern, Lehrer, die sie unfair behandelten,- doch all das war egal, wenn Danae sich an warmen Sommertagen mit ihren Freunden am See traf. Das Verschwinden ihres gemeinsamen Freundes traf die Kinder wie ein Schlag. Eben noch hatten sie sich über die coolen Kids in der Schule ausgelassen und nun, wenige Tage später, fand man die Leiche von Gus an genau dem Ort, an dem sie sich immer getroffen hatten. Dieser Verlust, über den Danae nie zu sprechen wagte, veränderte das junge Mädchen. Sie weinte nicht, nicht einmal am Tag seiner Beerdigung, doch sie zog sich immer weiter in sich zurück und baute eine Hülle um sich herum auf, die nur schwer zu durchdringen war. Genau wie die anderen Kinder, mied auch Dani die Geisterfelsen von nun an. Von diesem Punkt an zog Danis Leben nur noch so an ihr vorbei. Sie pflegte weiterhin den Kontakt zu ihren Freunden, doch der Verlust ihres guten Freundes hing bei jedem Treffen wie eine schwarze Gewitterwolke über ihnen. Das empfand sie zumindest so. Alyssa und Edward besuchten jeden erreichbaren Therapeuten mit ihrer Tochter, doch keiner schien ihr wirklich helfen zu können. Das Mädchen öffnete sich niemandem. Auf der Suche nach einem Hobby - etwas Ablenkung- entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs fotografieren. Sie hatte beim Ausmisten des Dachbodens eine alte Kamera gefunden und ein wenig mit dieser herum gespielt. Zunächst machte sie nur ein paar, meist verwackelte, Schnappschüsse von ihren Eltern, oder dem neu angeschafften Familienhund, doch irgendwann begann sie, die Kamera auch bei Spaziergängen mitzunehmen und die Landschaften rund um Hope County zu fotografieren. Die Bertrands, welche schon Angst hatten, ihr Kind würde in eine Depression fallen, atmeten erleichtert auf, als sie sahen, dass Danae wieder Freude an etwas fand. Sie schloss die Highschool mit recht guten Noten ab und entschied sich entgegen jeder Erwartungen dagegen, ihr Hobby zu ihrem Beruf zu machen. Die mittlerweile 17 Jährige machte einige Praktika, um herauszufinden, welchen Job sie nun ausüben wollte und entschloss sich schließlich dazu, Pflege zu studieren und Krankenschwester zu werden. Mit 21 Jahren schloss sie ihr Studium ab und trat eine Stelle als Krankenschwester im Krankenhaus von Henbane River an. Nur wenige Wochen später zog sie auch dort her, in der Hoffnung, der Umzug würde ihr den letzten Funken Freiheit zurück geben, den sie sich ersehnte. Sie nahm die Hündin mit, die mit den Jahren zu ihrer besseren Hälfte geworden war.